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Lasst uns Panzer liefern, Scholz dreht durch

Der Druck scheint riesig zu sein, wenn Kanzler Scholz in Davos nun doch davon redet, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Allerdings knüpft er dies an die Bedingung, dass die Cowboys aus Übersee ebenfalls ihren superduper „besten Kampfpanzer“ der Welt – M1 Abrams -liefern , erst dann wird Deutschland Leopards schicken. Warum scheuen sich die „großen“ westlichen Nationen davor, Panzer aus eigener Produktion zu liefern? Ich mache als interessierter Laie den Versuch – meine miltärische Karriere hatte wenig bis nichts mit Kampfpanzern zu tun – Gründe für dieses mediale Hickhack zu finden.

Nur Gedanken die mir als immerhin ausgebildeten Militär durch den Kopf gehen …

Grund 1: der Leopard 2 wird seit den 70er Jahren gebaut und in regelmäßigen Abständen erfolgen „Upgrades“, sogenannte Kampfwertsteigerungen werden vollzogen, dass bezieht sich vor allem auf Modernisierungen bei Panzerung und Feuerleitsystem. Es existieren Varianten von von A1 bis A7 (Standard in der Bundeswehr), nur sind diese Variationen kaum miteinander zu vergleichen.

Grund 2: die Länder die Leopard 2 liefern möchten, verfügen maximal über den Leopard 2A4, Produktionszeit Mitte 80er Jahre. Die haben so gut wie nichts mit der modernen Version A7 zu tun, vor allem nicht im Feuerleitsystem und modernen „Verteidigungssystemen“.

Grund 3: neben der Lieferung der Panzer und der notwendigen Ausbildung der Besatzungen (in der NVA waren selbst die Panzerfahrer Unteroffiziere) ist eine entsprechende Logistik aufzubauen für Wartung und Reparatur. Neben reinen Fahrzeugteilen ist hier vor allem ausgebildetes Personal erforderlich.

Grund 4: alle westlichen Kampfpanzer bewegen sich in der Gewichtsklasse um die 60 Tonnen – deutscher Leopard 2, englischer Challenger Mark 2 , französischer Leclerc, amerikanischer M1 Abrams – Panzer aus Zeiten der Sowjetunion um die 40 Tonnen. Ist es möglich in einer Postsowjetrepublik solche Stahlhaufen zu bewegen? Können Brücken, Straßen usw. mit solchen Gewichten umgehen?

Grund 5: Ein Sammelsurium aus verschiedenen Kampfpanzern, selbst nominal gleicher Panzer in verschiedenen Variationen  – also z.B. Leopard 2A1 bis A7 – erhöhen die Schwierigkeiten bei Logistik, Wartung und Reparatur. Kaum zu stemmende Probleme für die Rückwärtigen Dienste.

Grund 6: Eher ideologisch das Problem – was passiert, wenn die „besten Panzer der Welt“ plötzlich gleichwertige oder gar überlegenen Panzer russischer Produktion begegnen? Zumal nach heutigem Stand der Militärwissenschaft kaum noch Panzer gegen Panzer kämpfen, heute geht man davon aus das Panzer vor allem aus der Luft (v.a. Hubschrauber und Flugzeuge, nicht zu vergessen Drohnen) und durch Artillerie bekämpft werden. Was passiert wenn die zahlreich eingesetzten Panzer westlicher Produktion, zahlreich vernichtet oder handlungsunfähig gemacht  – durch die rückschrittliche, schlecht ausgerüstete und schlecht geführte russische Armee – auf den Schlachtfeldern in der Ukraine stehen? Ein propagandistisches Desaster für unsere Politkclowns im Dienste der Rüstungsindustrie …

Grund 7: Jede weitere Waffenlieferung, jede weitere „Dienstleistung“ für die Ukraine zieht die „freie westliche Welt“ tiefer in diesen Konflikt. Irgendwann wird Russland gegen die Mächte hinter diesem Krieg zurück schlagen – also vor Allem USA, UK und Deutschland – und können hoffen, dass sich dieses Zurückschlagen auf die politische und wirtschaftliche Maßnahmen beschränkt.

Es gehen mir durchaus mehr Gedanken durch den Kopf, aber hier will ich es gut sein lassen. Gedanken eines halbgebildeten ehemaligen Militärs. Stolpern wir in WK III durch die Unfähigkeit und ideologische Verblendung unserer Regierung? Ich fürchte ja …

 

2 thoughts on “Lasst uns Panzer liefern, Scholz dreht durch

  1. Moin Karsten,

    ich als Viertelmilitär sehe nur ein Ziel: Die Krim muß in NATO-Hände gelangen. Der Rest der USKraine ist den Kuhjungen egal. Es geht darum, die Schwarzmeerflotte stillzulegen.

    Siehe hier als Ergänzung: https://www.jungewelt.de/artikel/443157.krim-als-schl%C3%BCssel.html

    Weiterhin wäre es schön Kaliningrad einzunehmen – dann wäre die Ostseeflotte auch noch weg. Polen wird da schon mitspielen.

    Das ist die Strategie der Kuhjungen.

    1. Moin Bert, die Zielstellung ist schon klar. Aber selbst die hirnverbrannten Kuhjungen sollten erkennen, dass diese Vorgehensweise nicht zum Erfolg führen kann. Auch die avisierten 100 Panzer – mehr bekommt man ja in den leer geräumten Lagern der Nahtod – Europäer nicht zusammen – sind eine so geringe Anzahl, dass sie kaum etwas ändern können. Kaliningrad und Polen? Ein weiteres Land, dass den Selbstmord auf Raten begehen möchte? Hoffentlich nicht, aber den Idioten um Lolek herum ist das wohl tatsächlich zuzutrauen …

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