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Terror und andere Medienblasen

Das neue Jahr ist nun fast eine Woche alt, bisher fehlte die Zeit für den ersten Beitrag und auch jetzt ist sie knapp. Eine Analyse des Vorjahres werde ich mir auch 2017 verkneifen. Zu aktuellen Ereignissen aber möchte ich  mich doch kurz äussern:

Terror / Terrorbekämpfung

Es ist unglaublich, wie Bundesregierung und Politik den Terroranschlag(?) von Berlin nutzen wollen, um das System der Überwachung in Deutschland zu vervollkommnen. Abgesehen von den immer wieder gleichen Szenarien (Täter verliert persönliche Dokumente, widersetzt sich der Verhaftung und wird getötet) und der scheinbar unglaublichen schlampigen Arbeitsweise der Ermittlungsbehörden (Dinge wie Dokumente und dann Handy werden erst Tage später durch die Spurensicherung in einem doch überschaubaren Raum wie einer LKW-Fahrerkabine gefunden), stellt man sich bei all den Forderungen nach Video-, Telefon- und Internetüberwachung die Frage, was diese Maßnahmen eigentlich bewirken sollen bzw. was eine derartige Totalausspähung eigentlich bewirkt? Heidrun Jänchen stellt auf ihrem Blog „Aurora schießt quer“ einige sehr interessante Überlegungen dazu an …

Fake News / Propaganda

Das Thema ist schon länger in der Pipeline: die dümmliche Propaganda in den Medien bringt nicht die erhofften Ergebnisse. Viele „Konsumenten“ bemerken die Widersprüche ind der „Berichterstattung“, folgen der vorgegebenen Denkweise nicht oder nicht vollständig. Jetzt hat man die Ursache endlich gefunden: „postfaktische Fake News“. Die muss man unbedingt bekämpfen. Am besten durch eine zentrale Behörde. Ungefähr so eine Behörde wie dem Wahrheitsministerium aus Orwells „1984“.

Ein paar Beispiele für die von unseren „objektiven“ Medien verbreiteten Fake News brachte ich hier schon einmal. Nachdem der sprachliche Blödsinnsbegriff „postfaktisch“ wiederum nicht den gewünschten Erfolg brachte, wurde in der Hexenküche der westlichen Propaganda- und PR-Labore das neue Schlagwort „Fake News“ erfunden.

Russische Hacker

Der ungeliebte Kandidat Trump gewann die Wahlen wohl nur deshalb, weil russische Hacker direkt im Auftrag Putins die Wahlen manipuliert haben. Ein Armutszeugnis für die Sicherheitsstrukturen in den USA im übrigen, aber das soll hier nicht Thema sein. Viel interessanter ist dagegen, dass über den Inhalt der geleakten E-Mails gar nicht mehr diskutiert wird. Das innerhalb der Demokratischen Partei kein Mittel ausgelassen wurde, um den Bewerber Bernie Sanders als Kandidaten zu verhindern, stattdessen Hillary Clinton zu nominieren, spielt so gar keine Rolle in der Diskussion.

Das ein Nachweis für einen Hackerangriff nicht erbracht werden kann, weder von der CIA, dem FBI oder gar der NSA, dass Computerfachleute (z.B. die Jungs vom CCC) die Möglichkeit des Nachweises der Identität der imaginären Hacker anzweifeln, dass Assange vehement bestreitet, Informationen von Hackern erhalten zu haben, sondern von einem Leak spricht (also Informationen von einem Insider erhalten hat) – all das spielt keine oder nur eine untergeordnete Rolle im Medien- und Politikrummel.

Die Liste ist fortsetzbar. Die Glaubwürdigkeit von Medien und Politik hat auch im Jahr 2016 für mich sehr gelitten …

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