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Tag der Befreiung

Gedenken an den Großen Vaterländischen Krieg in Coronazeiten: Anlässlich der landesweiten Kampagne »Fenster des Sieges« dekoriert ein Moskauer Kind die Wohnung (4. Mai 2020) Bild Junge Welt

Auch in diesem Jahr möchte ich dieses Tages gedenken, auch (nicht nur) weil wir in diesem Jahr den 75. Jahrestag des Tages der Befreiung begehen. Ich fand heute in der Jungen Welt einen sehr guten Artikel zum Thema, deshalb verzichte ich in diesem Jahr auf eine persönliche Stellungnahme.

Heute vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der faschistischen Führung in Berlin. Das Morden hatte am 1. September 1939 mit dem Angriff der Naziwehrmacht auf den Nachbarstaat Polen begonnen, es wuchs sich binnen weniger Tage zu einem europäischen Krieg und 1941 zu einem Weltbrand aus. Allein in der UdSSR kostete der deutsche Überfall 27 Millionen Sowjetbürger das Leben. Sechs
Millionen Juden wurden in den Konzentrationslagern der Nazis ermordet, Tausende Städte und Ortschaften verwüstet.
Das unermessliche Leid, mit dem das Hitlerregime den Erdball überzog, droht heute der Vergessenheit anheimzufallen oder von Geschichtsfälschern relativiert zu werden. Seit Jahren fordern dagegen Initiativen und Einzelpersonen, den Tag der Befreiung bundesweit als gesetzlichen Feiertag einzuführen. Bei der offiziellen Politik stoßen sie damit auf taube Ohren.
Wenig erstaunlich: Auch AfD-Fraktionschef Alexander Gauland weist das Begehren mit der Begründung zurück, der 8. Mai sei für Deutschland ein »Tag der absoluten Niederlage«.
Klar ist: Wer diesen Tag nicht feiert, hat verloren. In Russland, das im Zweiten Weltkrieg den größten Blutzoll zu entrichten hatte, wird wie in jedem Jahr der 9. Mai als »Tag des Sieges« gefeiert. Bittere Ironie: Nur dem Coronavirus ist es zu verdanken, dass an diesem Datum nicht wieder deutsches Militär – diesmal im Rahmen des NATO-Manövers »Defender 2020« – an der russischen Grenze operiert. Die Geschichte von 1933 bis 1945 lehrt: Die Pest imperialistischer
Kriege wütet mitunter schlimmer als jede Pandemie.

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