Armeegeneral Gerassimov ist Generalstabschef der russischen Armee. Bereits am 26.12.2017 gab er der Zeitung „Komolskaja Prawda“ ein Interview zur Lage in Syrien, insbesondere zu den Aufgaben der russischen Armee im Kampf gegen ISIS und die anderen terroristischen Verbände.
Interessant ist dieses Interview u.a. deshalb, da einige Details der Handlungen und Methoden des Kampfes offen gelegt wurden. Gegen Ende macht Gerassimow deutlich, dass die Beteiligung Russlands an der Zerschlagung von ISIS durchaus direkten Sicherheitsinteressen der Russischen Föderation entsprach …
Wenn wir uns nicht in Syrien eingemischt hätten, was wäre passiert? Schauen Sie, im Jahr 2015 verblieben wenig mehr als 10 Prozent Territorium, das von der Regierung kontrolliert wurde. Zwei Monate weiter, zum Jahresende 2015 wäre Syrien vollständig unter ISIS Herrschaft gewesen. Irak zu einem großn Teil auch. ISIS hätte weiter Zulauf erhalten und sich auf Anliegerstaaten ausgebreitet.
Einige tausend unserer „Landsleute“ gingen dahin, um zu kämpfen. Wir müssten mit diesen Kräften auf unserem Territorium wieder zusammenstoßn. Sie würden im Kaukasus, in Zentralasien, im Wolgagebiet operieren. Es würden Probleme in sehr viel größerer Dimension entstehen. Wir brachen dem ISIS das Rückgrat auf syrischem Territorium.
Unsere Streitkräfte zerschlugen faktisch den Feind an den fernen Zugängen zu den Grenzen unseres Staates.
Eine vollständige Übersetzung des Interviews (wem Google zu holprig ist) findet ihr in der März/April-Ausgabe 2018 der Zeitschrift „Offen-siv“.