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Syrien II – Counterpunch

Es ist unglaublich, was uns die deutschen „Qualitätsmedien“ so bieten. Man versucht inzwischen uns Al-Quaida als „gemäßigte Rebellen“ zu verkaufen, die Luftangriffe der Russen in Syrien sind schlecht, während die Angriffe der Koalition unter Führung der USA natürlich humaner und „gut“ sind. Der Angriff us-amerikanischer Kampfflugzeuge auf ein Krankenhaus im afghanischen Kunduz ist allerhöchstens ein Unfall, viel eher ein nicht vermeidbarer Kollateralschaden.

Die Propaganda ist so dumpf, dass es fast schon weh tut. Im amerikanischen Magazin „Counterpunch“ erschien nun ein „Spickzettel zu Syrien für Medienpropagandisten“:

“Vorschläge” des US-Aussenministeriums für die Presse (Auszug):

  • Erwähnen Sie immer wieder die Fassbomben. Lassen Sie dabei aber weg, wie deren Gebrauch von der israelischen Luftwaffe 1948 eingeführt wurde und wie sie 1968 in der Operation Inferno von den usa benutzt wurden. Wiederholen Sie ständig “Fassbomben, Fassbomben” and behaupten Sie mit ernstem Blick, dass das syrische Regime sie “gegen die eigene Bevölkerung” einsetzt. Gegen die eigene Bevölkerung. Gegen die eigene Bevölkerung. Gegen die eigene Bevölkerung.
  • Erwähnen Sie immer wieder “200.000” als offizielle Zahl der Opfer in Syrien. Erwähnen Sie allerdings NICHT, dass ungefähr die Hälfte der Opfer offizielle syrische Soldaten waren. Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen zu diesen Zahlen ein, um keine Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass die syrische Regierung einfach so nach Lust und Laune Zehntausende Zivilisten ermordet. Sollten Sie Gewissensbisse plagen, dann denken Sie einfach an karl roves zeitloses Diktum “Wir sind jetzt ein Imperium. Und wenn wir handeln, dann schaffen wir unsere eigene Realität”.
  • Erwähnen Sie immer wieder den “arabischen Frühling” und wie 2011 friedliche syrische Demonstranten unterdrückt wurden. Aber bleiben Sie nicht zu lange bei diesem Thema. Immerhin war das usa Aussenministerium tatsächlich schockiert von den hässlichen Folgen in Ägypten, wo die “Demokratisierung” die muslimische Brüderschaft an die Macht brachte, bis das usa-unterstützte Militär seine Widersacher in einem Blutbad ersäufen konnte.
    Und denken Sie bitte daran, NICHT zu erwähnen, wie in Bahrain friedliche Demonstrationen der schiitischen Mehrheit gegen die repressive sunnitische Monarchie von saudi arabischen Invasionskräften mit schweigender Billigung der usa niedergeschlagen wurden. Und erwähnen Sie NIEMALS, dass die große Mehrheit der friedlichen Protestierer beim syrischen “arabischen Frühling” absolut nichts mit der usa zu tun haben wollen, sondern stattdessen aufgeschlossen sind für Vorschläge aus Damaskus, Moskau und Teheran, die Probleme in einem Dialog und gemeinsam zu lösen. Erklären Sie auch NICHT, dass die studentischen Aktivisten und deren Verbündete am allermeisten islamistische Extremisten fürchten.

Den gesamten satirischen Text findet ihr beim Vineyardsaker

Der Text scheint satirisch zu sein, prüft man die einzelnen „Vorschläge“ jedoch und vergleicht man sie mit der realen „Berichterstattung“ in den deutschen Medien, scheinen unsere „Journalisten“ genau diese „Vorschlagsliste“ abzuarbeiten …

Der Begriff 4. Gewalt erhält da eine ganz eigene Bedeutung …

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