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Ukraine XXXI

Während durch ukrainische „Regierungstruppen“ weiterhin Städte beschossen, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten zerstört und Zivilisten getötet werden, haben die ostukrainischen „Terroristen“ ein „schweres Kriegsverbrechen“ begangen. Sie führten ca. 50 „Kriegsgefangene“ durch die Innenstadt von Donezk und präsentierten sie auf diese Weise der Öffentlichkeit.

Durch die deutschen Qualitätsmedien wird dieser Verstoß gegen die „Genfer Konvention“ unisono beklagt. Abgesehen davon, dass dieser Verstoß wohl eher eine „lässliche Sünde“ ist – den „Kriegsgefangenen“ ist nichts geschehen, wird dabei komplett vergessen, dass die Ukraine nach eigenen Aussagen gar keinen Krieg führt, sondern eine „Antiterroroperation“. Das heisst im Klartext, dass die Gegner der Regierungstruppen nach militärischen Maßstäben gar keinen Kombatantenstatus besitzen, also die Reglungen der „Genfer Konvention“ auf sie gar keine Anwendung finden. Warum also sollten sich die Angehörigen der ostukrainischen Milizen an die Feinheiten dieser  Konventionen halten? Zumal sie die „Kriegsgefangenen“ ansonsten menschlich behandelt zu haben scheinen …

Die Verbrechen der Kiewer Truppen – um nichts anderes als Kriegsverbrechen handelt es sich bei der Beschiessung der Innenstädte von Donezk und Lugansk – werden zwar in unseren Medien erwähnt, diese Handlungen aber nicht als Kriegsverbrechen gebrandmarkt. Geht es noch heuchlerischer?

Am 20.08. hat die „Ukrainskaja Prawda“ ein Interview mit Wladimir Ruban, Generaloberst der ukrainischen Armee und „Beauftragter für den Austausch von Gefangenen“, geführt. Dieses Interview wurde am 22.08. in der Tageszeitung „Junge Welt“ auf deutsch veröffentlicht. Ich halte die Ausführungen des Herrn Generaloberst für sehr interessant und empfehle euch diese Lektüre.

Interessant erscheinen mir auch die neuen Töne in der deutschen Politik. Während die Kanzlerin bei ihrem unseligen Besuch in Kiew am vergangenen Samstag plötzlich von einem „zweiseitigen Waffenstillstand“ spricht, bringt Vizekanzler Gabriel eine Föderalisierung der Ukraine wieder ins Spiel. Die bisherige bedingungslose Unterstützung der Kiewer Machthaber durch die deutsche Politik scheint einen deutlichen Dämpfer erhalten zu haben …

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