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Pimp my Speedy

Hier wieder einmal etwas Neues von der Speed Triple. Dieses Mal geht es nicht um optische Verschönerungen, sondern um 2 technische Veränderungen/Optionen die mir sinnvoll erschienen – nämlich Bordsteckdose und Kettenöler. Heute erst einmal nur der Text, Bilder werde ich zu einem späteren Zeitpunkt als Galerie einfügen

Bordsteckdose

Ich habe es nun einige Male erlebt: kurz vor dem Ziel – gerade da wo es wichtig wird – steigt das Navi aus. Akku leer! Oder die Aufzeichnung der Motorradtour mit MyTracks wird abgebrochen weil auch dem Handy irgendwann die Luft ausgeht. Eine sehr ärgerliche Situation und am Ende hilft da nur eines – eine Steckdose muss an die Maschine.

Der Markt bietet hier einiges und ich habe verschiedene Systeme angesehen. Überzeugt hat mich dann schließlich dieses System. Ralf Wohlfahrt (Distributor oder gar Hersteller?), steht einem bereits im Vorfeld mit Rat und Tat zur Seite. Wir haben einige Mails hin und her geschickt bis alles geklärt war. Fazit: netter Kontakt, kompetente Beratung und nicht pingelig bei Kleinkram (3m Installationskabel hat er für lau abgegeben). Kostenpunkt 47 €.

Wohin jetzt aber mit dem Teil? Im Speed Triple Forum berichten einige darüber, dass sie ihre Steckdose direkt im Cockpit verbaut haben. Erschien mir allerdings zu kompliziert und zu aufwendig. Ich hatte auch ein wenig Bedenken, dass mir die notwendige Bohrung nicht oder nicht gut genug gelingen würde … Stattdessen wurde ich bei Louis fündig. Hier war die Montage einfach und unkompliziert, keine Bohrung erforderlich, die Steckdose sitzt gut erreichbar und bombenfest. Schließlich dann doch noch etwas komplizierter – Umbau eines USB-Kabels passend für die Steckdose. Mit dem Lötkolben gehe ich wohl doch etwas besser um als mit der Bohrmaschine … Die Verkabelung der Dose war kein Problem. Da bei der Speed Triple ab 2011 die Batterie unmittelbar in der Nähe des Lenkers liegt (vor dem Tank unter einer Abdeckung), sind sehr kurze Wege zu überbrücken. Die Kabel konfektioniert mit Lötkolben und Krimpzange, angeschlossen,fertig! Den Sicherungshalter und die Sicherung hatte ich bei Ralf gleich mitbestellt …

Die ganze Sache hat mich 62 € und etwa eine Stunde Zeit gekostet. Ein vertretbarer Aufwand wie ich finde. Die Bewährungsprobe hat die Stromversorgung auf unserer Schwarzwaldtour mit Bravour bestanden!

Kettenöler

Die Speed Triple hat ja bekanntlich Kettenantrieb. Da meine bisherigen Motorräder stets mit Kardan versehen waren eine ziemliche Umstellung für mich, denn der Wartungsaufwand bei Kardan (gegen Null tendierend, ab und an nur ein kleiner Ölwechsel) und bei einer Antriebskette (im Handbuch der Speed Triple steht tatsächlich, dass die Kette alle 300 km gefettet werden soll) können kaum weiter auseinanderliegen. Nach den ersten 1000 km auf der Speedy war ich mit dem Status Quo absolut unzufrieden und das hatte folgende Gründe:

  1. Die Speedy hat keinen Hauptständer. Fetten der Kette ist nur mit Hilfe eines separaten Hinterradhebers oder zu zweit möglich. Einen Heber habe ich gekauft und im Urlaub hatte ich ja immer einen zweiten Mann zur Verfügung – eine zufriedenstellende Lösung ist das auf Dauer jedoch nicht.
  2. Der Dreck! Sowohl Kette und Ritzel sowie linker Auspuff, Nummernschild und Hinterradfelge sehen nach wenigen 100 Kilometern aus wie Sau!
  3. Ein weiterer Grund ist die notwendige Häufigkeit des Fettens. Sicherlich sind 300 km wie von Triumph angegeben etwas übertrieben, aber bei längeren Touren und/oder Regenwetter ist auch unterwegs die entsprechende Wartun nötig.

Einige Recherchen in diversen Foren (mit durchaus kontroversen Meinungen zu den verschiedenen Systemen und dem Nutzen eines Kettenölers) und Zeitschriften etc. stand das System fest: das Scottoiler eSystem. Für das elektronische System habe ich mich – trotz des Mehrpreises von etwa 100 € gegenüber dem unterdruckgesteuerten System – u.a. wegen dieser Aussage eine Mitgliedes im Speed Triple Forum entschieden:

Jetzt kam die Ernüchterung; die Werkstatt verweigerte den Einbau. Grund: bei Einbau funktioniert das System einwandfrei, jedoch bei längerem Betrieb und der kleinsten Undichtigkeit droht ein unrunder Leerlauf, Fehlermeldungen der Elektronik und schließlich ein Motorschaden. Da ich kein Leichtgläubiger Mensch bin fragte ich noch unverbindlich bei vier weiteren Werkstätten und bei Triumph selbst nach. Alles mit dem selben Ergebnis. Alle Werkstätten verweigerten den Einbau und bei Schäden am Motor erlischt, laut Triumph, die Herstellergarantie.

Ganzer Thread hier nachlesbar.

Die Preisunterschiede sind enorm wie ich feststellen musste. Am teuersten war Louis mit 280 €, gekauft habe ich bei Grobmotorik für 243 €. Leider kam das Päckchen nicht mehr vor dem Urlaub im Schwarzwald an (u.a. weil wir schlußendlich einen Tag früher als geplant gefahren sind), so dass ich während der Tour noch das Kette fetten in vollen Zügen „genießen“ konnte …

Aus dem Schwarzwald zurück machte ich mich umgehend an die Montage. Vorweg: die vom Hersteller angegebene Montagezeit von 3 bis 4 Stunden ist realistisch. Der Hersteller liefert eine hervorragende Schritt-für-Schritt Anbauanleitung mit, zudem gibt je es nach Motorrad Dokumente mit Hinweisen und typbezogenen Tipps im Internet (www.scottoiler.de aufrufen, im Menu Service ein wenig rumstöbern und man wird fündig). Für die Dokumentation ein fettes Plus!

Ich will hier die Montage nicht im Einzelnen beschreiben – einfach an die Anleitung halten. Auf jeden Fall im Vorfeld Sekundenkleber für die Schlauchhalterungen und die Spendereinheit besorgen. Die Klebepads halten auf Dauer nicht und die Spendereinheit muss ja irgendwie an der „Spenderplatte“ befestigt werden. Ich habe am Ende die ganze Sache noch mit Gewebeband und der mitgelieferten Schlauchschelle „gesichert“. Diese „Konstruktion wird durch den Kettenschutz verdeckt. Der Schlauch ist entlang der Schwinge und des Rahmens verlegt. Bis zur Fußraste nicht zu sehen, dann – auf dem Weg zu Pumpe und Vorratsbehälter unter dem Sitz – sichtbar. Da aber die Speedy ohnehin durch rustikale Kabel- und Schlauchverlegungen geprägt ist, für mich kein Problem.

Die Konsole habe ich nach einiger Überlegung am Lenker verbaut. Einige Ästheten lehnen die Sichtbarkeit das „Mäusekinos mit dem Charme eine 80er-Jahre Fahrradtachos“ (finde ich zu schön die Formulierung 🙂 ), aber aus praktischen Erwägungen erschien mir der sichtbare Einbau als durchaus sinnvoll.

Die erste Probefahrt über etwa 100 km mußte erst einmal als Funktionstest genügen. Anfang September geht es ja mit dem Verein über das Wochenende ins Weser Bergland, dann also auch ein etwas umfangreicherer Test.

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